Tag 5 & 6 - Schön wars
Zack, und schon ist das SCOG Camp 2024 wieder Geschichte. Erschöpft, doch bester Laune, kam die Lagerschar am Freitagnachmittag am Bahnhof in Luzern an. Zuvor standen für die Kids wieder jenste Aktivitäten auf dem Programm. Am fünften Lagertag nutzen die Teams nochmals die Gelegenheit, in zwei Trainingseinheiten an ihren Fertigkeiten zu feilen. Insbesondere die Tänzerinnen mussten nochmals Vollgas geben, zumal sie am Abend der versammelten Lagerschar ihre eigens fürs Lager einstudierte Choreographie präsentieren wollten. Gespannt versammelten sich also am Abend die Fussballer sowie die Leitercrew, um zu begutachten, woran die Tänzerinnen diese Woche gearbeitet hatten. Und sie staunten nicht schlecht, als die Show dann losging. Zum Ohrwurm-verdächtigen Song "We're all in this together" von High School Musical lieferten die Tänzerinnen einen rund vierminütigen, lebhaften und praktisch fehlerfreien Auftritt hin. Wirklich bemerkenswert, in welch kurzer Zeit die Kids diese Choreographie eingeübt hatten.
Die Euphorie des Tanzauftritts wurde jedoch schnell abgelöst von einem anderen, mulmigen Gefühl. Viel wurde in den vorhergehenden Tagen getuschelt, nun war es offiziell: Auch dieses Jahr sollte es ein Lagergericht geben. Beim Lagergericht blickt ein unabhängiges Gericht auf die Geschehnisse der vergangenen Woche zurück und hebt insbesondere jene Kinder hervor, die durch ihr Verhalten positiv, aber auch negativ aufgefallen waren. Selbst die vorlautesten Kindern werden hier plötzlich ganz leise und sowieso fühlen sich alle auf einmal auf irgendeine Art und Weise schuldig. Rund zwei Stunden und viele Lacher und auch das eine oder andere schamrote Gesicht später, war das Ganze überstanden. Nun stand die ebenso berühmt-berüchtigte letzte Nacht an. Allerdings waren die Kids von der ereignisreichen Woche so erschöpft, dass die Nacht überraschend ruhig ausfiel.
So stand am letzten Lagertag nur noch das grosse Putzen an. Mehr oder weniger eifrig halfen die Kinder der Leitercrew beim Wischen, Staubsaugen und Aufräumen. Zudem bestritten sie die zwei letzten Disziplinen der Lagerolympiade, bei der schliesslich die Gemeinde Flühli als Siegerteam gekürt wurde. Das Brienzer Rothorn gelangt somit in den Besitz der Gemeinde – was ironischerweise auch dem Status Quo entspricht. Müde und erfüllt mit vielen tollen Erlebnissen traten wir um 13 Uhr die Heimreise an – und freuen uns bereits jetzt auf die Ausgabe im nächsten Jahr! HOOOPP OG!
Tag 4 - Der Tag der Kapuzen
Wie üblich wird im SCOG Camp nicht nur getanzt und Fussball gespielt, sondern auch abseits der Sportanlagen viel unternommen – zum Beispiel am obligatorischen Ausflugstag. Dieser stand auch in der diesjährigen Ausgabe wieder an. Doch leider machte das Wetter dieses Jahr einen fetten Strich durch die Rechnung. Während wir während der ersten Lagertage noch prächtiges, fast zu heisses Wetter geniessen durften, flog der Eventtag wortwörtlich ins Wasser. Der grosse Spielverderber war dabei nicht nur der Regen, sondern auch die verschiedensten Meteo-Apps, die zwar für den Morgen etwas Regen, dann aber immer besseres Wetter prognostizierten. Also startete der Ausflug erst verdächtig spät um 11 Uhr. Doch diese Taktik bewährte sich überhaupt nicht. Bereits auf dem Weg zum Bahnhof Schüpfheim wurden die meisten schon komplett durchnässt.
Die Lagerschar liess sich jedoch vom Regen (noch) nicht unterkriegen und startete in Escholzmatt angekommen stoisch ihre kleine Wanderung in Richtung Marbach. Dort wollten wir auf einem grossen Spielplatz picknicken und verschiedene Spiele für die Lagerolympiade spielen. Doch selbst die wackersten Läufer und Wanderinnen knickten nach rund einer Stunde ein. Triefend nass und teilweise schlotternd vor Kälte, sprang die Gruppe ins nächste Postauto und trat halb verrichteter Dinge den Rückzug in Richtung Lagerhaus an. Dort angekommen wartete eine weitere, unangenehme Überraschung. Offenbar reicht die Warmwasserkapazität des Boilers im Lagerhaus nur für rund fünf Minuten. Alle die danach kamen und sich nach einer warmen Dusche sehnten, wurden bitter enttäuscht und mussten mit einer kalten Dusche und ihren Schlafsäcken zum Aufwärmen Vorlieb nehmen.
Nachdem das Tagesprogramm sowieso schon komplett umgekrempelt wurde, entschied sich die Leitungscrew, am Nachmittag ein weiteres Training durchzuführen. Insbesondere für die Fussball-Fraktion war dies ein Highlight, weil es dank des miesen Wetters endlich einen Grund gab, auf dem spektakulären Indoor-Kunstrasen in Escholzmatt zu trainieren. Beim Mini-Turnier in der Halle kam wieder ordentlich Stimmung auf und die Strapazen des Vormittags waren schnell vergessen.
Dazu beigetragen hat auch das Abendessen. Küchenchef Urs «Mutti» Mutter stand den ganzen Tag in der Küche und bereitete für rund 80 Personen selbstgemachte Knöpfli zu. Eine wahre Herkules-Aufgabe mit grandiosem Resultat. Am Abend folgte dann ein dem Wetter und dem langen Tag angepasstes Programm: Zeit für einen Kinoabend – natürlich mit Glacé-Pause in der Hälfte.
Tag 3 - Der Schweiss fliesst in Strömen
Der dritte Tag im SCOG Camp stand ganz im Zeichen des Hochsommers. Mantramässig repetierten darum die Leiter:innen die so wichtige Trilogie Sonnencrème - Trinken - Hut, bis sie jedes Kind verinnerlicht hatte. Weil bereits die morgendlichen Trainingseinheiten so schweisstreibend waren, wurde das Programm am Nachmittag umgestellt. Statt auf den Fussballplatz und in die Turnhalle ging es nach dem Mittagessen direkt in die Badi – das einzig richtige, bei diesen heissen Temperaturen. Dort hatten die Kids dann reichlich Gelegenheit, ihre besten Sprünge vom Sprungturm zu zeigen, sich um die beliebten Luftmatratzen zu rangeln und natürlich auch zum Fussballspielen.
Für einige lag anschliessend sogar noch ein Besuch in der Migros zum «Chrömle» drin und wie gewohnt gab es vor den Schleckzeug- und Chipsregalen kein Halten mehr. Der ganze Junk-Food hinderte die Kinder jedoch nicht daran, an der Fassstrasse zum Znacht nochmals gehörig zuzulangen – schliesslich gab es auch Spaghetti Bolognese. Dieses und alle anderen bisherigen Menüs waren so gut, dass eine zweite Portion praktisch Pflicht ist.
Mit so viel Spaghetti im Bauch hatten die Kids dann auch die nötige Energie für das Abendprogramm. Mit dem Besuch des Spiels der 1. Mannschaft des SCOG gegen den FC Schüpfheim stand definitiv ein Highlight dieses Lagers auf dem Programmpunkt. Mit den zuvor verteilten Lagershirts, dieses Jahr in blau und gelb gehalten, kam die ganze Schar schon mal einheitlich angezogen auf die Sportanlage. Innbrünstig trieben die Kinder mit ihren Fangesängen die erste Mannschaft zum Auswärtssieg im Testspiel. Dafür hatten sie im Vorfeld in ihren Lagergruppen sogar eigens neue OG-Fanlieder kreiert. Nach dem Spiel ging es dann fleissig auf Autogrammjagd. Besonders begehrt waren dabei die Unterschriften der beiden Leiter Michi Stalder und Janis Crivelli, der zudem sein Debut in der ersten Mannschaft gleich mit einer weissen Weste feiern konnte. Manch nun vollgekritzeltes Lagershirt bezeugt den erfolgreichen Ausgang der Autogrammjagd.
Tag 2 - Die ersten Trainingseinheiten
Am Morgen von Tag 2 blickten der Leiterschar beim Morgenessen viele müde Gesichter entgegen. Keine Überraschung, denn die Nacht war für viele ziemlich kurz. Einem Zimmer bescherte die nächtliche Unruhe gar eine zusätzliche Laufeinheit morgens um zwei Uhr, doch selbst diese drastische Massnahme war nur teilweise erfolgreich. Manche wollten oder konnten in der ersten Lagernacht schlicht nicht schlafen.
Das dürfte mit dem Ende des zweiten Tages bereits kein Problem mehr sein. Denn am Tag 2 standen die ersten beiden Trainingseinheiten auf dem Fussballplatz und im Tanzsaal statt. Bei perfekten Bedingungen wurde fleissig gearbeitet, viel gerannt und gesprungen und noch viel mehr gelacht. Für die Fussballer ist die diesjährige Situation aussergewöhnlich, denn weil in Schüpfheim aktuell alle Fussballplätze gesperrt sind, müssen die Kids auf die Nachbarsgemeinde Escholzmatt ausweichen. Wie praktisch, dass der Fussballplatz dort praktisch beim Bahnhof liegt. So geht es dieses Jahr für rund die Hälfte der Jungs per Zug ins Training, die andere Hälfte fährt mit den OG-Büssli und Privatautos. Doch der Weg lohnt sich, denn die Trainingsbedingungen in Escholzmatt sind phänomenal. Der Platz befindet sich im perfekten Zustand, vom Spielfeldrand aus schauen Kühe und Pferde zu und die typische Entlebucher Hügellandschaft, in die der Platz eingebettet ist, ist sowieso immer ein Augenschmaus.
Nicht weniger gut sieht es bei den Tänzerinnnen aus. In einer angenehm kühlen Turnhalle, die einen Steinwurf vom Lagerhaus entfernt liegt, feilen sie diese Woche an einer brandneuen Choreographie. Ein erster Augenschein am Nachmittag sah vielversprechend aus. Die Tänzerinnen werden das Gelernte der versammelten Lagerschar in einer Tanzdarbietung präsentieren. Man darf gespannt sein...
Nach den Trainings folgte am Nachmittag der verdiente Sprung ins kühle Nass – es ging ab in die Badi. Mit kühlem Kopf galt es im Abendprogramm dann einen wahren Spielemarathon zu bewältigen. Nach einer Vielzahl von Disziplinen stand am Schluss die Gemeinde Entlebuch zuoberst auf dem Treppchen und führt das Leiterlispiel verdientermassen an. Nun bleibt nur noch auf eine etwas ruhigere Nacht zu hoffen. Nach so viel Sport, Sonnenschein und Programm, dürften das die meisten Kinder wohl auch so sehen.
Tag 1 - Anreise und Eröffnungszeremonie
Pünktlich um 13 Uhr am Sonntagnachmittag versammelten sich 57 bestens gelaunte SCOG-Kids am Bahnhof Luzern. Ihr Ziel war klar: Schüpfheim. Das SCOG Camp 2024 stand vor der Tür. Einige Minuten sowie Abschieds-Umarmungen später – womöglich inklusive der einen oder anderen Abschiedsträne seitens der Eltern – sassen die Kids bereits im BLS-Zug in Richtung Entlebuch. Auch dieses Jahr setzt die Lagerschar für An- und Abreise auf den öffentlichen Verkehr. Eine Strategie, die sich in den letzten Jahren bewährt hat.
In Schüpfheim angekommen gab es für die Kids den ersten bangen Moment zu überstehen: Die Zimmereinteilung. Wer würde mit seinem besten Freund im Zimmer sein, wer von ihrer besten Kollegin getrennt? Nachdem Lagerleiter Fabio Minder die Zimmereinteilung verlesen hatte, waren jedoch nur viele Jubelschreie und erleichterte Seufzer zu hören, Reklamationen gab es keine. Offenbar hatte die Lagerleitung bei der Einteilung ein gutes Händchen gehabt.
Nachdem die Zimmer bezogen und die Umgebung auf einem kurzen Spaziergang erkundet waren, folgte die Eröffnung der Lagerolympiade. Dieses Jahr geht es für die Kinder um nichts weniger, als die Verteidigung des nahegelegenen Brienzer Rothorns, dem höchsten Luzerner Gipfel. Denn eine fiese, dubiose Bundesbehörde will der Region den Berg streitig machen und das Berggebiet neu verteilen. Da haben sie ihre Rechnung aber ohne die sieben Entlebucher Gemeinden gemacht. Doppleschwand, Romoos, Flühli, Entlebuch, Schüpfheim, Escholzmatt-Marbach und Hasle – sie alle treten diese Woche an, um das Brienzer Rothorn für sich zu beanspruchen und somit den höchsten Luzerner Berg ins eigene Gemeindegebiet zu holen. Verschiedenste Aufgaben, Spiele und Herausforderungen werden diese Woche in Form eines Leiterlispiels zeigen, wer dieser Aufgabe gewachsen und dieses schönen Bergs würdig ist.
Am Abend verköstigte uns die Küchencrew mit feinen überbackenen Ravioli und zum Dessert gab es die hervorragenden Kuchen, die verschiedene lieben Eltern für uns gebacken haben. Vielen Dank an dieser Stelle für dieses leckere Sponsoring!
Nach dem Essen war dann einmal mehr die Kreativität der Kids gefragt. Sie mussten eine Spielfigur für das Leiterlispiel basteln und ihre Gemeinde einer hochkarätig besetzten Jury vorstellen. Einigen Gruppen gelang das wunderbar, während andere Gruppen mit ihren Präsentationen die Nerven der entsprechenden Gemeindeschreiber:innen wohl arg belastet hätten.
Danach war es Zeit fürs Bett. Wobei die verschiedenen Zimmer den Begriff der Nachtruhe sehr unterschiedlich interpretierten. Wie sich das auf das Energielevel und die Trainingsleistung der Kids auswirken wird, und ob die Nacht wohl noch die eine oder andere Strafrunde zur Folge hat? Tag 2 wird es zeigen.